Als Blinder muss man ganz dicht an der Bahnsteinkante laufen, weil es kein Leitsystem für Blinde gibt. "Die Bahn muss die Stationen nicht nachträglich mit Leitsystemen ausstatten, also macht sie es auch nicht", berichtet der Rehalehrer für Blinde und Sehgeschädigte der Nikolauspflege, Gregor Köwing. Die Leitlinie könnte sehr wohl nachgerüstet werden.
Die Sperrschranke, die verhindern soll das jemand in den Tunnel läuft, ist nicht eingerastet. Ein Blinder ohne Begleitung könnte somit aus Versehen in den Tunnel landen und sich völlig verirren. Um dieser Gefahr auszuweichen sollen blinde Menschen lieber die Stadtbahn als die S-Bahn nutzen.
In der Rotebühlpassage sind Werbeaufsteller und Stehtische barrieren für Blinde. Außerdem gibt es kein Blindenleitsystem. Blinde müssen sich deswegen an der Wand entlang vorwärts bewegen.
Trotz Abstimmung mit Blindenvereinen ist die Mischverkehrsfläche Shared Space für Blinde eine Herausforderung. Das fehlen der Bordsteinkante macht es blinden Menschen schwer, herauszufinden was Strasse und was Gehweg ist.
Auch die Kontaktstelle KISS hat noch nachholbedarf in Sachen blindengerecht. Zum Beispiel gibt es im Aufzug keine Sprachansage.
Stuttgart hat in Sachen Barrierefreiheit noch viel zu tun.
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