Von kobinet-Korrespondent Franz Schmahl

Berlin (kobinet) Auf Antrag der Linken soll die Bundesregierung am 7. Juli 2010 im Tourismusausschuss des Deutschen Bundestages von ihren Erfahrungen bei der Umsetzung der Europäischen Verordnung von 2006 über die Rechte von behinderten Flugreisenden berichten. Betroffene freuen sich und hoffen, dass sich das Flugwesen nun weiter entwickelt.

Auslöser für den Antrag waren neben eigenen Erfahrungen des Bundestagsabgeordneten Ilja Seifert drei Dinge: unbefriedigende Auskünfte der Bundesregierung auf der von ihrem Beauftragten für die Belange behinderter Menschen am 10. Juni veranstalteten Fachkonferenz "All inclusive - ökonomischen Chancen im Luftverkehr für Alle" (kobinet 11.6.10) sowie ein Artikel über „Barrierefreies Fliegen“ im Magazin „RehaTreff“ (2/2010) und die Empfehlung des Petitionsausschusses zu der von 571 Bürgerinnen und Bürgern unterzeichneten Petition „Barrierefreier Zugang zu Flugzeugtoiletten“ von Kay Macquarrie.

Blogger Macquarrie (Recht auf Klo) hat immerhin schon erreicht, dass die Lufthansa einen eigens entwickelten Bordrollstuhl in Zukunft auf allen eigenen Strecken als festes Equipment mitführen will. Technische Möglichkeiten für noch mehr Barrierefreiheit, inklusive behindertengerechter Sanitäreinrichtung, zeigte der Mega-Flieger von Airbus auf der Internationalen Luftfahrtmesse ILA gerade in Berlin-Schönefeld auf.

Von den Abgeordneten erwarten Betroffene eine nach vorn weisende Diskussion über eine Branche, die mit „Design for All“ Maßstäbe für andere Anbieter setzen kann. Vorbei sind die Zeiten, als Michail Sostschenko (Die Kuh im Propeller) noch über die Propagandisten der Anfangsjahre spotten konnte. Jetzt ist anders.