Barrierefreie Hotels für Höreingeschränkte sind in Lübek zu wenig vorhanden. Optische Signale für Feueralarm oder Weckdienste fehlen noch bei vielen Hotels erklärte erklärt Hiller-Ohm, die sich als tourismuspolitische Sprecherin für Barrierefreiheit einsetzt. "Eine touristische Übernachtung für Menschen mit Handicap steht und fällt mit der jeweiligen Ausstattung der Hotels. Spezielle Angebote für gehörlose und schwerhörige Menschen gibt es fast gar nicht. Das gilt nicht nur für Lübeck: Im Schnitt ist nur eins von 200 Hotels bundesweit für die rund 300.000 Gehörlosen und schwerbehinderten Schwerhörigen nutzbar. Ich habe alle Lübecker Hotels angeschrieben und darum gebeten, entsprechende Angebote zu schaffen. Damit könnte die Hansestadt Vorreiter für barrierefreien Tourismus werden." erklärt sie weiter.

Mit technischen Investitionen kann Höreingeschränkten Menschen geholfen werden, ein Hotel gut und sicher nutzen zu können. Dazu zählen vor allem optische Signale für Feueralarm und Weckdienst sowie eine Kommunikationsmöglichkeit mit der Rezeption per SMS oder kostenloses WLAN auf dem Zimmer sowie ein Fernsehr mit Videotext, was in vielen Hotels bereits vorhanden ist.

Wenn Hotels diese Investitionen machen, bekommen diese eine neue Gästezielgruppe, die bislang kaum auf geeignete Hotelangebote zurückgreifen kann. Zudem könnte zusätzlich eine Vielzahl schwerhöriger Menschen, die nicht schwerbehindert sind, von einem barrierefreien Angebot profitieren. Etwa 14 Millionen Menschen in Deutschland sind höreingeschränkt – rund jede und jeder fünfte Erwachsene. "Auch hier gilt der Leitsatz: Barrierefreiheit ist für rund zehn Prozent aller Menschen zwingend erforderlich, aber für hundert Prozent aller Reisenden komfortabel. Ich würde mich sehr freuen, wenn die Lübecker Hotels mit barrierefreien Angeboten wegweisend vorangehen!", sagt Gabriele Hiller-Ohm.