Paul Wengert wünscht sich in Bad Wörishofen mehr barrierefreie Hotels. "Wer als Rollstuhlfahrer Urlaub machen will, hat keine große Wahl", kritisiert Wengert. Behinderten-Kontaktgruppe Mindelheim-Bad Wörishofen unterstützt die Aussage von Wengert. Es gibt noch immer zuwenig barrierefreie Hotels.

Hotelier Hermann Seidenspinner widerspricht Wengerer. Er ist der Meinung, dass Bad Wörishofen eine Vorreiterolle hat in Sachen barrierefreier Tourismus. Außerdem sind die Anforderung zur Zertifizierung für Hotels in Sachen Barrierefreiheit zu hoch.

Wengert rät den Hotelbesitzern, jede Baumaßnahme zu nutzen, um ihr Hotel für Menschen mit Behinderung zugänglich zu machen. In Füssen, wo Wengert zuhause ist, gebe es beispielsweise nur drei Hotels, die wirklich barrierefreie Zimmer anbieten.

Zehn Prozent der Menschen in Deutschland haben eine Behinderung. Für sie ist die Barrierefreiheit unentbehrlich. Außerdem gebe es nämlich weitere 40 Prozent, für die Barrierefreiheit notwendig ist. "Komfortabel sind barrierefreie Zimmer allerdings für 100 Prozent unserer Gäste", sagt Wengert. Für Hotels wären diese also ein Pluspunkt.

Der Politiker verweist zudem auf „erhebliches wirtschaftliches Potenzial“. Über 40 Prozent der Behinderten in Deutschland hätten schon einmal auf eine Reise verzichtet, weil es keine Angebote gab, die auf ihre Behinderungen Rücksicht nehmen. Dabei würde mehr als die Hälfte aller Menschen mit Behinderungen gerne häufiger verreisen, sagt Wengert und beruft sich auf eine Studie im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums.